Der Ramadan
Arabisch lernen bedeutet nicht nur das Lernen der Sprache, sondern auch das Kennenlernen der Kultur und der Religion. Der Ramadan ist einer der wichtigsten Aspekte der arabischen Kultur.
Der Fastenmonat Ramadan ist vergleichbar mit einem langen Gottesdienst. Er stellt eine der fünf Säulen des Islam da.
Die weiteren Säulen beziehen sich auf das Bezeugen der Einheit Gottes, die Pilgerreise nach Mekka, das fünfmal am Tag abzuhaltende Gebet und das Entrichten der Zakat.
Laut Koran, der heiligen Schrift der Muslime, soll mit dem Fasten die Zufriedenheit Allahs erlangt werden. Viele Muslime versprechen sich durch das Einhalten des Ramadans eine gereinigte Seele. Außerdem soll sich der Gläubige in Selbstbeherrschung und Konzentration üben.
Inneres- und äußeres Fasten
Das Fasten wird in zwei Bereiche eingeteilt, das innere- und das äußere Fasten.
Das innere Fasten beschränkt sich auf den Verzicht von jeglicher Sünde, also vulgärer Sprache, gewaltverherrlichender Spiele, Filme oder Musik und jegliche Art von schlechtem Verhalten.
Das äußere Fasten im Ramadan bezieht sich auf den Verzicht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf jeglichen Konsum von Lebensmitteln oder Getränken und sexueller Aktivitäten. Daher muss oft schon mitten in der Nacht reichhaltig gefrühstückt werden, sodass Genug Energie für den Tag aufgenommen wird. Sie muss schließlich bis Sonnenuntergang, der im Sommer bekanntermaßen auch nach 22 Uhr sein kann, reichen, da erst dann zu Abend gegessen wird. Da die Familie eine große Rolle spielt, werden diese Essen mit allen gefeiert.
Des Weiteren soll man sich während des Ramadans intensiver mit dem Koran beschäftigen und – wenn möglich – mehr als fünf mal am Tag beten.
Wer macht beim Ramadan mit?
Mit dem Abschluss der Pubertät verpflichtet sich jeder Moslem und jede Muslima dem Fastenmonat. Kinder dürfen auch mitmachen, müssen dies aber nicht. Jeder, der sich gesundheitlich nicht in der Lage fühlt, ist natürlich auch nicht gezwungen. Schwangere und stillende Mütter sollen die Fastentage nach Möglichkeit zu einem anderem Zeitpunkt nachholen.
Angehörige des Islam leben – anders als Christen – nicht nach einem Sonnenkalender, sondern nach einem Mondkalender. Der Ramadan findet immer im neunten Monat statt, deshalb verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um zehn bis elf Tage.
Jeder Moslem wird in seinem Leben den Fastenmonat also im Sommer und im Winter durchleben. Im Winter, wenn die Tage kürzer sind, fällt das Fasten natürlich deutlich leichter als an langen heißen Sommertagen.
Das Wort Ramadan stammt aus der arabischen Sprache und bedeutet so viel wie „brennende Hitze“ und „Trockenheit“.
Meine Erfahrung
Als ich damals anfing mich intensiver mit Arabisch lernen zu beschäftigen, habe ich auch versucht den Ramadan einmal durchzuhalten. Es war sehr kräftezehrend und raubte mir den letzten Nerv. Insbesondere der Mangel an Flüssigkeit machte mir zu schaffen. Ich habe es dennoch durchgezogen und empfehle es jeden, der Arabisch lernen möchte. Es erweitert den Horizont und man setzt sich so noch intensiver mit der Kultur auseinander.
Wenn Du noch mehr über den Ramadan erfahren möchtest, kann ich dir dieses Buch ans Herz legen. Es bietet noch umfassendere Infos und hilft Dir, dich auf den Ramadan vorzubereiten. Zudem sind einige Übungen und Gebete enthalten.